Ein Abgrund zum Genießen

Gestern war die Kamera auf dem Skywalk am Karren defekt, sonst wäre jetzt ganz bestimmt ein „Selfie mit Abgrund“ von uns hier zu sehen. So muss es ein Bild dieses 12 m langen Steges tun, der unter dem Panoramarestaurant über die Felskante des Karrens hinaus ragt. Allein schon wegen dieses atemberaubenden Blickes sei dieses Ausflugsziel empfohlen. 

Aber schon die Fahrt mit der relativ kleinen Gondel ist ein Erlebnis, die Architektur der Bergstation ist sehenswert, das Restaurant bietet nicht nur ein einzigartiges Ambiente, sondern auch recht gute Qualität. Deshalb sieht man am Mittag dort neben einheimischen „Ausflüglern“ und Touristen auch Menschen im Business-Look. Geschäftsleute, die ihren Partnern etwas Besonderes bieten wollen, laden nämlich gerne dorthin  zum Lunch ein. Das Angebot gilt natürlich für alle, umfasst neben drei Gängen auch die Berg- und Talfahrt und kostete gestern 29 Euro. 

Es gibt auch die Möglichkeit, sich das Essen durch Wanderungen in unterschiedlicher Länge zu verdienen. Ein weiteres Highlight ist hier die Rappenlochschlucht.

Weitere Empfehlungen finden sich auf der Homepage der Karrenbahn, von wo ich auch das Bild entnommen habe.

externer Link: Karren Dornbirn

Das schönste Schiff auf dem Bodensee…

… ist – da sind sich viele einig – die Hohentwiel.

Schon sehr heruntergekommen und rostig wartete der 1913 erbaute Schaufelraddampfer auf seine Verschrottung als sich eine Gruppe Idealisten zusammen tat und die alte Lady in liebevoller Handarbeit zum alten Glanz verhalf. Die Hohentwiel wird seither von einer eigenständigen Schifffahrtsgesellschaft betrieben und wenn man genug Geld hat, kann man sie stunden- und tageweise chartern.

Das besondere Flair lässt sich auch eine Nummer kleiner genießen: es gibt die unterschiedlichsten Ausflugs- und Themenfahrten. Etwas ganz Besonderes sind die Festspielfahrten: Nach einem feinen Essen und einer Einführung zur Oper wird man direkt zum Landungssteg der Bregenzer Festspiele gebracht.

Externer Link: Homepage der Hohentwiel

 

Frühlingserwachen

Es ist jedes Jahr ein besonderes Erlebnis, wenn sich die Fläche unter der alten Linde fast von einem Tag auf den andern grün färbt.  Bärlauchzeit ist angebrochen. Am Markt kostet ein kleiner Bund dieser grünen Muntermacher zwei Euro, hier wächst ein dichtes Beet, viel mehr als man jemals verwenden kann. Wir haben Tortellini damit gefüllt und Pesto gemacht. Mehr mag ich nicht, aber man könnte auch einfach ein paar Blättchen auf einem Butterbrot oder Kartoffelsalat essen. Ich freue mich nun einfach darauf, dass in wenigen Wochen alles übersät von weißen Blüten ist. Danach wird die ganze Pracht leider unansehnlich, aber dann kann man den Blick auf neues Grün und neue Blüten richten.

Den kleinen Tisch auf dem Balkon der Ferienwohnung mag man schon wieder nützen, noch mit warmer Jacke, aber die Sonne scheint schon angenehm ins Gesicht. Am Wochenende dürfen die beiden Oleander ihr Winterquartier verlassen und hinaus auf den Balkon der Ferienwohnung.

Willkommen Frühling

Günstig essen zum Lunch

Ob das immer schon so war, oder ob es sich in den letzten Jahren immer moderner geworden ist, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist:  Die Einheimischen lieben Gasthäuser: Am Vor- oder Nachmittag sind es Seniorinnen und Senioren, die nach einem Morgenspaziergang einen Kaffee oder ein Glas Sekt zur Beseitigung des niedrigen Blutdrucks zu sich nehmen, Geschäftsleute, die im Kaffeehaus ein erstes Geschäft anbahnen, oder  Hausfrauen, die eine kleine Pause machen. Und auch am Abend trifft man sich lieber auf ein Glas Wein in einem der vielen Gasthäuser als daheim.

Am Mittag sind viele Restaurants begehrt, weil sie günstige Menüangebote anbieten.  Während aber in den Sommermonaten sowieso alles voll ist, trennt sich in den Wintermonaten die Spreu vom Weizen: Manche Gasthäuser sind ziemlich leer und andere immer noch so voll, dass sich eine Reservierung empfiehlt.

Ich war gestern nach einem Winterspaziergang in der Bühne 3 und so angetan, dass es mich zu einem Blogeintrag animierte. Im Sommer ist es  noch schöner, da kann man unter Sonnenschirmen vor dem Festspielhaus sitzen, Touristen flanieren sehen und den einen oder andern Künstler am Nebentisch erkennen. Aber es ist auch jetzt sehr angenehm, nicht unbedingt wegen der Einrichtung – schöne lange Bar, ansonsten recht viele Tische, meist gut besetzt – aber wegen des schnellen freundlichen Services, der (meist) guten Qualität und nicht zuletzt wegen des Preises: Das Menü mit Suppe oder Salat und einem Hauptgang (zwei Angebote zur Auswahl) kostet acht Euro. Das ist für das recht hochpreisige Bregenz und der schönen Lage perfekt, finde ich. Außerdem ist die Bühne drei einen schönen Spaziergang am Seeufer entfernt, gerade richtig, um den sich Appetit zu holen. Ab Februar tut sich auch auf der Seebühne um die Ecke schon einiges und es ist spannend zu sehen, was da entsteht.

Es gibt natürlich viele Restaurants, die ein preisgünstiges Menü anbieten) hier stehen jene, die ich gerne selbst besuche (Reservierung empfehlenswert):

 

 

 

Beziehung genießen

Es gibt ja schon einige Dinge, die man mit einem lieben Menschen machen kann. Ich empfehle euch heute ein richtig feines, gemütliches Essen, eines das wenig Vorbereitung benötigt, ein bisschen romantisches Feuerchen bietet und vieeeeel Zeit für gute Gespräche, um Zweisamkeit zu genießen: ein Käsefondue. Versucht es, auch wenn es nicht am Bodensee erfunden wurde, gibt es hier die wichtigste Zutat: hervorragenden, frischer Käse.

Das benötigte Geschirr bekommt ihr auf Anfrage gerne von mir, wenn ihr mögt auch alle Zutaten zum Selbstkostenpreis:

  • gute Käsesorten, richtig gemischt
  • Weißwein, vielleicht ein Gläschen Kirschbrand, Knoblauch
  • frisches Weißbrot mit Kruste
  • (Birnenstückchen, Trauben, Essiggurkerln… nach Geschmack)

Streichelt die Seele übrigens bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Probiert es aus.

Sau Wohl

Gestern war ich wieder einmal auf Yak-Halden. Das ist ein wunderbarer Ort, wo Tierwohl nicht auf Verzicht von Antibiotika und Genfutter beschränkt ist. Ich war heuer im Sommer zum ersten mal dort und habe ganz begeistert gesehen, wie „sau wohl“ im wahrsten Sinne des Wortes sich die Schweine fühlen, wenn ihr Gehege groß genug ist für einen Spaziergang und sie den luftig überdachten Platz nur nützen, wenn ihnen danach ist.

Ich möchte euch, liebe Gäste, einladen, den Hof einmal zu besuchen. Das ist kein Schaugarten und kein Streichelzoo, Yak-Halden ist einfach ein Bauernhof, wo Mensch, Tier und Pflanzen gut miteinander und voneinander leben. Es gibt eine Yak-Herde, zwei Strauße spazieren herum, die Hühner scharren fröhlich im abgesicherten Gehege, Blumen wachsen im Bauerngarten, der Blick über Lochau und den Bodensee ist einmal mehr berührend –   und wenn dann noch die Sonne scheint, könnte man meinen, die Welt wäre in Ordnung.

An ein oder zwei Tagen wöchentlich ist der Hofladen offen. Kauf das, was es gerade gibt: ein paar Eier vielleicht oder Yak-Landjäger, jetzt im Herbst einen frischen Süßmost… etwas wirst du finden. Und dann gehst du nach Hause und genießt eine spezielle Qualität von Lebensmittel.

Für Wanderbegeisterte gibt es einen eineinhalbstündigen Weg direkt vom Haus, den ich dir gerne beschreibe. Man kann auch mit dem Auto… 😉

externer Link: Yakhalden

Beitragsbild mit freundlicher Genehmigung von Yakhalden

Wanderung auf den Haggen

Wunderbar warme Föhnstimmung – ich habe meine kleine Lieblingswanderung genossen. Fast direkt beim Haus kann man in den Wanderweg auf den Haggen einsteigen. 

Der Weg ist in vielerlei Hinsicht besonders. Wenig begangen führt er durch ein Stück sehr naturbelassenen Waldes,  vorbei an wenigen bemerkenswerten Villen, einem bemoosten Miniwasserfall, umgefallenen Bäumen, großen Steinen, die vor langer Zeit vom Pfänder herunter gedonnert sind.

Du findest aber auch Reste der alten Befestigungsmauer von Bregenz. Zwei  Tafeln erzählen davon, dass hier die Schweden Bregenz erobert haben. Viel Blut ist damals geflossen. 

Wenn man aus dem Wald heraus kommt, tut sich einmal mehr ein wunderbarer Blick über den Bodensee auf und man kommt an dem Platz vorbei, an dem Gerhard Winkler gelebt hat. Den Namen kennt man vielleicht nicht, wohl aber seine Kompositionen: „Die Fischerin vom Bodensee“ , „Fliege mit mir in die Heimat“…. Bisschen kitschig und nicht jedermanns Sache, aber romantische Anwandlungen könnte man schon bekommen, wenn man da oben steht.

Man könnte jetzt auf einem andern steileren Weg wieder zurück gehen oder einen Umweg über Lochau machen und dem See entlang nach Hause gehen. Mich zieht es fast immer noch fünf Minuten weiter hinauf in das Gasthaus Seibl. Früher ein Geheimtipp, seit dem Umbau etwas zu oft weitergegeben, ist er besonders bei schönem Wetter einen Aufenthalt wert – nicht nur weil der Gastgarten einen atemberaubenden Blick bietet, auch weil Hunde und Kinder und überhaupt alle Gäste herzlich willkommen sind. Auf das Essen muss man manchmal etwas warten, aber es gilt ja auszuschnaufen.

Wer dann will, kann weiter auf den Pfänder gehen – das steilste Stück ist geschafft – und sich mit der Pfänderbahn ins Tal bringen lassen.

Die Website des Gasthauses ist derzeit nicht erreichbar. Reservierungen bei guten Wetter sind dennoch sehr empfehlenswert: +43 5574 43 3 40